Paul Bollmann, 1885 in Hannover geboren, wurde mit 22 Jahren - eine so genannte »frühe Begabung« - Meisterschüler von Adolf Hölzel, auf Empfehlung Alfred Lichtwarks bis 1912 Stipendiat der Stuttgarter Akademie bei Carlos Grethe. Anschließend ließ er sich freischaffend in Hamburg nieder, befreundete sich mit allenSezessionisten, feierte mit ihnen die Künstlerfeste, wurde jedoch kein Mitglied der »Sezession«. Im Ersten Weltkrieg war Bollmann Soldat, nach einer Verwundung 1916 wurde er |
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zum Offizier befördert. Wie Grimm und Ballmer beschäftigte er sich später mit Anthroposophie, 1926 heiratete er in zweiter Ehe Gertrud Grosse, zwei Kinder wurden geboren.
Trotz wirtschaftlicher Not - 1930 nahm Bollmann unter anderem die Stelle des Betriebsleiters in einem Kino an - gelang es ihm immer wieder, Reisen durch Europa zu unternehmen. 1932 bezog er das Atelier im Ohlendorffhaus, 1934 übernahm er die Malklasse an der Hansischen Hochschule. In der Aktion »Entartete Kunst« wurden zwei seiner Werke beschlagnahmt und zerstört. Die Sommerferien 1943/1944 verbrachte Paul Bollmann in Überlingen am Bodensee, wo in der Glasschleiferei Heberle fünf Fenster für die Hamburger Petrikirche nach seinen Entwürfen in Arbeit waren. Auf ungeklärte Weise kam er im August 1944 bei Ludwigshaven am Bodensee zu Tode.
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